Jeder kennt die Situation: Ein unangenehmes Gespräch steht an und man möchte sich am liebsten verdrücken. Wie um Himmels Willen, sage ich meinem Kollegen, dass er unangenehm riecht? Das bekannte Kommunikationsmodell von Schulz von Thun (1981) bietet hier eine Hilfe. Das Modell ist einfach und hilft, die verschiedenen Ebenen eines Gesprächs zu berücksichtigen.
Wie man sich mit dem Vier-Ohren-Modell vorbereitet
Eine gute Gesprächsvorbereitung erleichtert jedes Gespräch. Bevor Sie ein unangenehmes Gespräch führen, ist es daher hilfreich, wenn Sie sich etwas Zeit nehmen und über ein paar Dinge nachdenken. Eine strukturierte Vorbereitung bietet dabei das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun. Gehen Sie der Reihe nach vor und überlegen Sie, was ihr Ziel für das Gespräch ist, welche Themen sie ansprechen wollen, warum ihnen das wichtig ist und achten sie immer auf die Beziehung. Hier ein paar Fragen zur gezielten Vorbereitung.
1. Appellseite
- Was möchte ich in dem Gespräch erreichen? Was ist mein Ziel?
- Was will ich unbedingt erreichen? Wo kann ich Kompromisse eingehen?
- Welche Wünsche habe ich an meinen Gesprächspartner? Was erwarte ich von ihm?
2. Sachebene
- Welche Themen möchte ich ansprechen? Um was soll es gehen?
- Welche Beispiele und Argumente habe ich, um meine Themen zu erläutern?
- In welcher Reihenfolge spreche ich die Themen an?
3. Selbstaussage
- Wie erlebe ich die Situation?
- Welche Gefühle und Bedürfnisse habe ich?
- Was davon möchte ich – wie – mitteilen?
4. Beziehungsebene
- Wie sieht mein Gesprächspartner die Situation?
- Wie kann ich ein positives Gesprächsklima schaffen?
- Wie kann ich Kritik so äußern, dass der Andere sie annehmen kann
Der Gesprächsaufbau ist umgekehrt
Wenn Sie nun das Gespräch führen, dann gehen sie in umgekehrter Reihenfolge vor:
- Schaffen Sie ein positives Gesprächsklima (Beziehungsebene)
- Nennen Sie Ihr Thema und erklären sie es mit Beispielen, Argumenten und ihrem Erleben (Sachebene und Selbstaussage)
- Formulieren Sie Ihren Wunsch an den Gesprächspartner (Appellseite)
- Geben Sie Ihrem Gesprächspartner die Gelegenheit sich zu äußern und hören Sie ihm aufmerksam zu.
Literatur